
Im Herzen Portlands
Hallo zusammen,
viel ist passiert seit meinem letzten Beitrag. Ich bin nun tatsächlich waschechter offizieller lizenzierter Hubschrauberpilot. Wenn auch “nur” als Privatpilot – heißt ich darf damit erstmal kein Geld verdienen. Aber als erster Schritt fühlt sich das trotzdem schonmal ganz gut an. Nach dem Lizenzerwerb durfte ich mich auch auf den Rotorenblättern der Schule verewigen.

Aktuell bin ich jetzt in meiner Ausbildung für die Instrumentenflugberechtigung, d.h. ich darf danach theoretisch in Wetterbedingungen fliegen bei denen man keine Sicht hat (z.B. in Wolken) und nur nach Instrumenten navigieren. Zwar finden viele diesen Ausbildungsabschnitt nicht besonders toll, weil anstrengend und anspruchsvoll, aber mir taugt es total. Ich finde es wahnsinnig faszinierend was der Mensch in so kurzer Zeit der Fliegerei alles entwickelt hat, um sicheres Fliegen bei 0 Sicht möglich zu haben. Außerdem macht mir das Navigieren einfach total Spaß. Und dann nach einer Stunde Flug plötzlich an dem Ort anzukommen den man geplant hat. Wir simulieren während der Ausbildung natürlich nur die schlechte Sicht. Dafür bekomme ich eine spezielle Brille aufgesetzt, die meine Sicht nach außen stark einschränkt. Aber bevor ich in den Heli einsteige fliege ich die meisten Routen schonmal zuhaue am Simulator im Computer.

Parallel dazu mache ich schon den ein oder anderen Flug für meinen Berufspilotenschein, damit ich dann auch Geld mit der Fliegerei verdienen darf. Die Theorie dazu hab ich (zumindest für Amerika) schon so gut wie in der Tasche. Einer dieser Flüge war gestern mein erster Flug zum Portland Downtown Heliport. Und weil’s so Spaß gemacht hat möcht ich euch gerne dran teilhaben lassen.
Vor knapp einer Woche stand dann das Schulevent “Heli-Camping” auf dem Programm mit insgesamt 10 Helis. Ich finde es toll, dass die Schule auch neben dem reinen Unterricht immer wieder Events anbietet, um den Austausch unter den Schülern zu verbessern.

Und dann noch eine weitere tolle Nachricht. Ich hab es in das ADAC Programm geschafft :-). Die Schule kooperiert ja mit dem ADAC zusammen und jedes Jahr werden ca. 10 Schüler für das Programm ausgewählt, bei denen der ADAC das größte Potenzial für eine Karriere als Rettungshubschrauberpilot sieht. Das hat mich natürlich total gefreut und ist der erste Schritt in Richtung gelber Engel :-). Jetzt habe ich einen Mentor an die Seite gestellt bekommen, mit dem ich mich während meiner Ausbildung austauschen kann. Er fliegt für Christoph 22 in Ulm und hat mich eingeladen bei ihm mal bei einem echten Rettungseinsatz mitzufliegen, wenn ich wieder in Deutschland zu Besuch bin. Da freue ich mich natürlich mega drauf.
Ansonsten gab’s heut leider noch eine größere Enttäuschung. Eigentlich würde ich jetzt statt an diesem Text zu schreiben mit der Stefanie spazieren gehen. Nach über 4 Monaten getrennt sein, wäre heute ihr Flug nach Portland gegangen. Leider wurde ihr Flug kurzfristig gecancelt, obwohl sie sogar schon im Flieger saß. Das ist natürlich richtig schade, aber wir versuchen auf in 2 Wochen umzubuchen und einen neuen Versuch zu starten. Schade, für morgen wäre dann ein erster gemeinsamer Flug geplant gewesen. Aber naja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
So, weil ich weiß dass die Aufmerksamkeitsspanne heutzutage bei dem ein oder anderen wahrscheinlich schon überschritten ist, will ich es bei diesen Infos belassen. Ich freue mich über jede Nachricht die ich von euch bekomme und freue mich drauf euch im Winter wieder zu sehen.
LG euer Julian
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